Hier und da mal etwas Neues
Was gibt es Neues?
In den letzten Wochen hat sich tatsächlich einiges getan. Mit dem Entschluss, mich digital etwas zu entschleunigen, gab es einige Neuerungen und Entscheidungen.
Beginnen wir damit, dass durch einen glücklichen Zufall eine neue Kamera in meine Sammlung aufgenommen wurde. Einige von euch wissen, dass ich ein großer Fan des Fuji X-Trans 3 Sensors bin. Der Bildlook und der Output meiner Arbeiten basieren zu großen Teilen auf diesem Sensor und dem dazugehörigen Kamerasystem. Nun habe ich neben der Pro 2 und der X100F auch die Fuji XE-3 in meiner Sammlung. Der Hintergrund ist folgender: Ich brauchte eine kleine Kamera, die problemlos mit mir und der Familie unterwegs sein kann, ohne dass es „zu schade“ darum ist – ein richtiges Arbeitsgerät eben.
Nach einem kurzen Aufruf auf Instagram meldete sich ein Bekannter bei mir: André Duhme, manchen vielleicht als Fotojournalist und Kopf hinter den Classic Presets bekannt. Wir telefonierten und kurze Zeit später befand sich die Kamera samt einer neuen Linse in meinem Wohnzimmer.
Jetzt erwarten vielleicht einige von euch ein „WOW, was für eine großartige Kamera, alles besser, alles schöner“, aber, nein... Das Lustige ist, nach einer kurzen Einrichtung konnte ich genau so weiterarbeiten wie bisher. Einzig das Button-Layout und der Formfaktor brauchten 1–2 Tage Eingewöhnung. Ansonsten läuft alles wie gewohnt – eben das FUJI X System.
Am Samstag wird die Kamera die X100F bei einer Hochzeit ersetzen. Sie bekommt das 56mm-Objektiv, und meine X-Pro 2 wird mit dem neuen XF23 F1.4 ausgestattet – eine absolute Traumlinse, die nun endlich ihren Weg zu mir gefunden hat. Die X100F wird dann nur noch als letztes Backup in meiner Tasche sein, falls doch etwas schiefgeht.
Aber Klasen, was ist mit deiner Ricoh? Gut erkannt. Ja, meine Ricohs – das ist immer so ein Thema. Sie haben ihren eigenen Aufgabenbereich. Fakt ist: Die GR3x wird gehen. Dafür wird das XF27mm von Fuji an die XE-3 kommen und dann meinen Reisebedarf abdecken. Meine GR3 wird bleiben. Ich habe einfach zu viele wichtige und tolle Fotos mit dieser Kamera gemacht; sie hat mir einige Aufnahmen überhaupt erst ermöglicht. Derzeit nehme ich die Fotos der Ricoh nicht so ernst, ich snappe viel mehr und bin am Ende unzufrieden mit den Ergebnissen. Aber auch das kann sich wieder ändern. Deshalb steht sie erstmal gern in der Vitrine und wartet auf ihren Einsatz. Im Kopf habe ich schon eine Idee, wie ich sie wieder vernünftig integrieren kann – aber dazu irgendwann mal mehr.
Kommen wir zu weiteren Aspekten meiner Entschleunigungsversuche.
Instagram wird noch diesen Monat verschwinden. Lediglich meine musikalischen Projekte werde ich weiterhin über die Plattform betreuen. Instagram raubt mir einfach zu viel Zeit. Aber seien wir ehrlich, wir sind alle ein bisschen süchtig danach, sinnlos durch Reels zu scrollen und keine Minute mehr ohne Hintergrundgeräusche zu sein. Ich nehme mich da nicht aus. Doch es muss sich etwas ändern. Deshalb habe ich mir eine Liste mit Webseiten, Magazinen und Printmedien zusammengestellt, die diese Lücke füllen sollen. Tatsächlich habe ich sogar schon ein Zeitschriften-Abo abgeschlossen. Ich möchte Medien wieder bewusster konsumieren und nicht ständig zwischen Katzenvideos, Ernährungsmythen und Fotobombs hin- und hergerissen werden. Zwischendrin vielleicht noch eine Werbung für Nagelpilz, und das Chaos im Kopf ist perfekt.
Um das Ganze zu unterstützen, habe ich mir sogar einen Lesesessel bei Jysk bestellt. Dieser sollte in den nächsten Tagen eintreffen. Er soll mir als fester Ort dienen, um mich hinzusetzen, das Telefon wegzulegen, zu lesen, Bilder anzuschauen und mich inspirieren zu lassen. Dazu etwas Musik und ein Bier – ich freue mich schon darauf.
Mit der neuen Website kamen auch neue Aufgaben auf mich zu, wie die Sequenzierung und Auswahl verschiedener Fotostrecken. Dafür habe ich mir ein ausgeklügeltes System überlegt. Bisher habe ich meine Bilder während des Arbeitsprozesses eher rudimentär bewertet – ob Favoriten, Schwarz-Weiß, Farbe, oder Ähnliches. Ein umfassendes Katalogsystem gab es jedoch nicht. Nun versuche ich, ein solches System zu entwickeln, in der Hoffnung, mir das Leben, die Arbeit an der Website und die Archivierung zu erleichtern. Am Ende des Monats oder Jahres möchte ich einen schnellen Überblick darüber haben, was ich geschaffen habe und was es meiner Meinung nach wert ist, gezeigt zu werden. Meine ersten Erfahrungen mit diesem System haben gezeigt, dass es nicht nur sinnvoll, sondern auch unterhaltsam ist. Lieber täglich 2–3 Minuten investieren, als am Ende des Jahres verzweifelt vor einer Masse an Fotos zu sitzen.
Für manche mag das alles nicht nach Entschleunigung klingen, aber für MICH ergibt es bisher Sinn, und es fühlt sich schon jetzt etwas flüssiger und einfacher an.
Und sonst?
In der Galerie sind nun Bilder zu finden, die ich mit der XE-3 gemacht habe. Endlich haben wir es mit den Kempter Jungs zu einem gemeinsamen Abendessen geschafft. Nach meiner Reise nach Mexiko hatte ich eine lange Ruhephase sowie ein paar freie Tage, die ich intensiv genutzt habe – sowohl für die Arbeit an der Webseite als auch für Zeit mit der Familie.
Jetzt, wo das Grundgerüst steht und es ein funktionierendes System gibt, fühlt sich alles etwas leichter an. In meinen Notizen gibt es nun auch eine Liste mit Aufgaben, die nach Priorität geordnet sind. Und siehe da: Ich suche mir eine Aufgabe aus und erledige sie. Für mich als ADS’ler garnicht so einfach.
So konnte ich in den letzten Wochen einiges aufarbeiten und abhaken. Ein paar größere Projekte stehen noch an, wie Italien, New York und ein verdammter Bafög-Antrag. Aber hey, es eilt ja nicht.