5 Tage auf Kurz- und Mittelstrecke
Es war endlich mal wieder soweit. Nach einer langen Zeit ausschließlich auf der Langstrecke mit dem großen A380 freute ich mich auf ein intensives Arbeitsband in der Spätschicht auf der Kurzstrecke.
Mittwochmittag machte ich mich voller Vorfreude auf den Weg zum Flughafen. Dort traf ich meine Crew, und gemeinsam begaben wir uns zum Flieger. Drei Legs standen auf dem Plan. Legs sind Flugsegmente, also die Anzahl der Flüge, die man am Tag absolviert.
Unser erster Flug führte uns nach London und wieder zurück. Danach ging es abends weiter nach Bremen, wo wir im Hotel übernachteten.
Als wir im Hotel ankamen, war es schon spät. Deshalb ging ich direkt zu Bett, um am nächsten Morgen ausgeruht die Stadt erkunden zu können. Für mich war es das erste Mal als Flugbegleiter in Bremen.
Tag 2 - Bremen
Am nächsten Morgen wachte ich auf und stellte fest, dass das Wetter in Bremen eher bewölkt war. Nichtsdestotrotz machte ich mich auf den Weg zum Rathausplatz, schlenderte durch die kleinen Straßen und begann zu fotografieren. Bremen überraschte mich mit einer ruhigen Atmosphäre und einem charmanten Flair. Eine Stadt, die ich definitiv noch einmal besuchen möchte, vielleicht bei besserem Wetter. Zum Abschluss frühstückte ich noch in einer kleinen Bäckerei, genoss einen guten Kaffee und machte mich dann mit einem Mettbrötchen im Gepäck auf den Weg zurück zum Flughafen.
Am zweiten Tag unserer Tour standen vier Flüge auf dem Programm. Alle Flüge waren voll ausgebucht, was den Tag natürlich auch etwas anstrengend machte. Wir starteten aus Bremen in Richtung München, flogen weiter nach Sofia in Bulgarien und wieder zurück.
Unser letzter Flug führte uns nach Toulouse, wo wir erst sehr spät im Hotel ankamen. Auch Toulouse war für mich ein neues Ziel.
Tag 3
Am nächsten Morgen, gegen 10:30 Uhr, wachte ich leicht müde, aber voller Vorfreude auf, Toulouse mit meiner Kamera zu erkunden. Die kleinen Gässchen und das südfranzösische Lebensgefühl ließen mich sofort in Urlaubsstimmung kommen.
Zum Mittagessen traf ich mich mit der Crew in einem charmanten französischen Restaurant, danach erkundete ich weiter die Stadt. Das Schöne an dieser Tour war, dass wir in Toulouse etwas Zeit hatten, die Stadt zu erkunden, bevor es erst am späten Nachmittag weiterging.
An diesem Tag stand für mich noch ein weiteres neues Ziel auf dem Plan. Ich flog zunächst als nicht-aktives Crewmitglied zurück nach München, um dort eine neue Crew zu treffen, mit der ich gemeinsam durch die Nacht nach Tiflis in Georgien flog. Im Kurz- und Mittelstreckenprogramm ist das einer der längsten Flüge, die wir anbieten. Ich traf meine neue Crew gegen 21:30 Uhr, und um 22:30 Uhr hoben wir in Richtung Tiflis ab. Die Flugzeit betrug etwa dreieinhalb Stunden.
Am frühen Morgen erreichten wir Tiflis, und die Sonne ging langsam über der bereits warmen Stadt auf. Wir verabredeten uns für den nächsten Morgen gegen 11:00 Uhr und fielen gegen 5:00 Uhr erschöpft ins Bett.
Tag 4
Unser Kapitän hatte für den nächsten Tag einen kleinen Ausflug mit Fahrer geplant. Solche Gelegenheiten sind immer besonders schön, um in kurzer Zeit Land und Leute kennenzulernen. Die ganze Crew schloss sich an, und wir verließen Tiflis in Richtung Norden.
Wir besuchten einen beeindruckenden Staudamm sowie mehrere schöne Aussichtspunkte, Kirchen und Sehenswürdigkeiten. Nach einem köstlichen Mittagessen mit der Crew ging es zurück nach Tiflis, wo wir von einem Berg aus einen atemberaubenden Blick auf die alte Hauptstadt genießen konnten.
Zurück im Hotel besuchte ich noch einen Supermarkt. In jedem Land, das ich besuche, gehe ich in einen Supermarkt, da man dort immer interessante und ungewöhnliche Dinge entdeckt. Danach fiel ich müde ins Bett.
Der Wecker klingelte um 02:25 Uhr. Wir machten uns auf den Weg zum Flughafen und flogen zurück nach München. Der letzte Flug dieser Tour.
Der Rückflug war ruhig, und wir konnten sogar abwechselnd ein wenig die Augen schließen und so die Nacht etwas verkürzen.
Um 07:30 Uhr am Sonntagmorgen landeten wir wieder in München.
Mit einer Menge neuer Eindrücke, Erinnerungen und schöner Erlebnisse verabschiedete ich mich von meiner Crew und ging in den Feierabend.
Danke an alle, die diese Tour wieder zu etwas Besonderem gemacht haben.